Bericht: Gefahrgut-Fachtagung des Bezirksfeuerwehrverbands

01.12.2025
Der Fachbereich 14 des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern diskutiert aktuelle Herausforderungen im Gefahrguteinsatz.

Am Samstag, den 11. Oktober 2025, fand im Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Dachau in Hebertshausen die diesjährige Gefahrgut-Fachtagung des Fachbereichs 14 (CBRN) im Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern statt. Fachbereichsleiter Vincenzo Bucci eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den oberbayerischen Landkreisen sowie Vertreter benachbarter Bezirke, Institutionen und Werkfeuerwehren.
 
Das Vortragsprogramm spannte einen thematischen Bogen von Grundlagen über aktuelle Konzepte bis hin zu praktischen Lösungen im Gefahrguteinsatz. Den Auftakt machte die Firma Elaflex, welche sichere Schlauchleitungen für gefährliche Medien vorstellte und dabei auf Materialeigenschaften, Belastungsgrenzen und praktische Einsatzszenarien einging. Im Anschluss präsentierte Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier aus Neuburg-Schrobenhausen Neuerungen im bayerischen Ölwehrkonzept, die vor allem den landkreisübergreifenden Einsatz von Ressourcen stärken und eine bessere Koordination im Ernstfall ermöglichen sollen.
 
Ein weiterer Schwerpunkt war das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS). Vertreter der Werkfeuerwehren Infraserv und Wacker erläuterten, wie dieses System die öffentlichen Feuerwehren im Ernstfall unterstützt. Hierbei werden insbesondere Fachwissen, personelle Ressourcen und spezielle Ausrüstung bereitgestellt, um Gefahrguteinsätze sicher und effektiv abzuarbeiten.
 
Im Themenblock „Wasserstoff – ein (un)bekannter Stoff“ gaben die Kreisbrandmeister Moritz Pichotka und Oliver Göschl einen Überblick über die chemischen Grundlagen und berichteten von praktischen Erfahrungen aus Einsätzen. Sie stellten Einsatzgrundsätze vor, die den sicheren Umgang mit diesem zukunftsweisenden, aber auch anspruchsvollen Energieträger gewährleisten.
 
Nach der Mittagspause folgte ein praxisorientierter Teil, in dem Spezialpumpen für Gefahrguteinsätze präsentiert wurden. Michael Muhr von der Werkfeuerwehr Infraserv zeigte verschiedene Pumpensysteme und deren Einsatzmöglichkeiten. Stefan Bürgermeister und Heiko Schedlbauer von der Werkfeuerwehr Wacker erläuterten den Umgang mit geblähten Gebinden, beschädigten Fässern sowie den Einsatz von Bergebehältern zur sicheren Handhabung gefährlicher Stoffe.
 
Am Nachmittag bot eine Industrieausstellung Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur praktischen Erprobung von Geräten. Fachfirmen sowie Werkfeuerwehren präsentierten technische Innovationen, darunter Abdichtungssysteme, Pumpentechnik sowie Chemikalienbinder und Auffangbehälter.
 
Die Fachtagung machte deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Feuerwehren, Werkfeuerwehren, Behörden und Industriepartnern im Bereich Gefahrgut ist. Durch den Austausch von Erfahrungen, Wissen und Technik können Einsatzkonzepte verbessert und die Sicherheit im Umgang mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren weiter erhöht werden.

Der Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern dankt dem Fachbereich 14 und allen Mitgliedern für die Organisation einer solch zukunftsweisenden Veranstaltung, die sicherlich Nachahmer finden wird. Außerdem danken wir allen Teilnehmern und den beteiligten Hilfsorganisationen und Unternehmen.

(Text: KBI Dachau)