Steckkreuzverleihung an verdiente Feuerwehrangehörige

09.10.2021
An zwölf besonders verdiente Feuerwehrleute wurde am Freitag, den 8. Oktober 2021, im Schloss Dachau das "Feuerwehr-Ehrenzeichen als Steckkreuz" durch Regierungsvizepräsidentin Sabine Kahle-Sander verliehen.

Das Feuerwehr-Ehrenzeichen als Steckkreuz (oder nur kurz "Steckkreuz") wird vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren auf Vorschlag der zuständigen Kreisverwaltungsbehörden an besonders verdiente Feuerwehrleute verliehen. Die Verleihung findet nur alle zwei Jahre statt und war dieses Mal im Schloss Dachau.

Ausgezeichnet wurden:

KBI Anton Brandner, Landkreis Berchtesgadener Land, war viele Jahre Landkreisausbilder und leitete die Jugendarbeit in der FF Berchtesgaden. In seiner Zeit als Kommandant von 2001 bis 2013 und ind en Folgejahren als KBI hat er sich als Einsatzleiter ausgezeichnet, besonders beim Bergwaldbrand 2013 bei Bad Reichenhall und beim Großeinsatz in der Riesendinghöhle bei Marktschellenberg. KBI Brandner hat hier als ÖEL wesentlich dazu beigetragen, dass der Waldbrand gelöscht und der Höhlenforscher gerettet werden konnten.

KBM Thomas Burgmair, Landkreis Dachau, erwarb sich besondere Verdienste in der Jugendarbeit - er war 10 Jahre lang Jugendwart der FF Markt Indersdorf - und Ausbildung der aktiven Mannschaft. Als Einsatzleiter zeichnete sich KBM Burgmair besonders beim großen Hochwasser 2013 aus, aber auch bei vielen anderen Einsätzen wie dem Chlorgasaustritt im Schwimmbad Indersdorf im Jahr 2011.

KBI Markus Deutschenbaur, Landkreis Weilheim-Schongau, zeichnete sich bei zahlreichen Einsätzen - noch als KBM, der er von 2003 bis 2020 war - als umsichtige und vorausschauende Führungskraft aus. Besonders hervorzuheben ist die Hochwasserkatastrophe 2016 in Polling. Darüber hinaus hat sich KBI Deutschenbaur um die Ausbildung der Feuerwehrkräfte seiner Feuerwehr, aber auch auf Landkreis- und Bezirksebene, verdient gemacht.

KBI Andreas Englberger, Landkreis München, der sich in seiner 44-jährigen Dienstzeit in der Feuerwehr Sauerlach und in der Kreisbrandinspektion München besonders um die Jugendarbeit, die Ausbildung und die Einführung des Digialfunks verdient gemacht hat. Er ist seit 2014 Leiter des Fachbereichs 7 des LFV Bayern und seit 2009 nimmt er die Funktion des Koordinators für den Digitalfunk in Bayern ein.

KBI Franz Hochhäuser, Landkreis Rosenheim-Land, hat sich bei zahlreichen Feuerwehreinsätzen, wie dem Hochwasser 2013 und der Bergwaldbrand bei Kiefersfelden 2018 als ÖEL ausgezeichnet. Auch während der ersten Welle der Corona-Pandemie war KBI Hochhäuser wesentlich als ÖEL beteiligt, dass die medizinischen Einrichtungen im Landkreis mit Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln versorgt wurden. Er hat dadurch erhebliche Gefahren für Leib und Leben vieler Menschen abgewendet.

SBR a.D. Michael Kamm, Stadt Ingolstadt, konnte in seiner 37-jährigen Denstzeit bei der FF Ingolstadt immer wieder sein Können als Führungskraft unter Beweis stellen. Besonders zu nennen sind hier der Großbrand der Schaumühle 1996 und das Pfingsthochwasser 1999. Als SBM trug er beim Hochwassereinsatz 2005 maßgeblich dazu bei, dass die Bevölkerung im Bereich des "Roten Grieß" erfolgreich in Sicherheit gebracht wurde. In seiner Zeit als SBM hat sich Michael Kamm nach Gründung der Berufsfeuerwehr bei der Umorganisation und Neuausrichtung der FF Ingolstadt ausgezeichnet. Er konnte Einsatzbereitschaft und Motivation der Freiwilligen Feuerwehren auch unter geänderten Rahmenbedingungen hochhalten und neu ausrichten.

KBM Hermann Kratz, Landkreis Rosenheim, hat sich wiederholt als Führungskraft bei schwierigen und gefährlichen Einsätzen ausgezeichnet, u.a. bei den Hochwasserkatastrophen der Jahre 2000 und 2013 sowie bei Bränden in Amerang und Eiselfing. Besonders zu würdigen sind seine Leistungen während der Corona-Pandemie, er konnte wesentlich dazu beitragen, dass die Einrichtungen ausreichend Schutzausrüstung erhielten und die Erkrankten behandelt werden konnten.

KBR Stefan Kreitmeier, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, hat sich in seiner 35-jährigen Dienstzeit als langjähriger Kommandant der FF Grasheim, als KBM und als KBR die Belange der Feuerwehr gestaltet und geprägt. Bei zahlreichen Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinsätzen, zuletzt als Kontingentführer des Landkreises bei der Schneekatastrophe 2019, hat er sein Fachwissen und seine Führungsqualitäten unter Beweis gestellt. Sowohl beim brand einer Biogasanlage im Jahr 2005 als auch beim Brand eines Tankzugs in Schrobenhausen konnte durch sein umsichtiges Verhalten größerer Schaden verhindert und Gefahren für die Bevölkerung abgewendet werden.

KBM a.D. Siegfried Mailhammer, Landkreis Mühldorf, hat als Einsatzleiter wiederholt hervorragende Arbeit geleistet. Das gilt insbesondere für schwere Verkehrsunfälle auf der A94 mit Personenschäden und Großbrände landwirtschaftlicher Anwesen. Herr Mailhammer hat sich dabei durch außerordentliche Einsatzfreude und Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Das gilt ebenfalls für die Hochwasser 2013 und 2015, hier war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass weitere Schäden abgewendet werden konnten.

SBM Josef Ober, Stadt Rosenheim, ist seit zwei Jahrzehnten verantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte der FF Rosenheim. Er ist darüber hinaus der Spezialist für Strahlenschutz, Gefahrgut und Umweltschutz. Er war maßgebend an der Aufstellung einer Strahlenschutzeinheit in Rosenheim beteiligt. Bei zahlreichen Einsätzen wie der Brandserie 2002 mit 14 Großbränden und vielen Verkehrsunfällen hat sich SBM Ober durch sein hervorragendes Fachwissen auszeichnen können.

KBI Andreas Schwabenbauer, Landkreis Miesbach, der sich bei vielen Einsätzen, besonders bei schweren Verkehrsunfällen und Gefahrstoffeinsätzen auf der A8 auszeichnete. Bei einem Unfall 2015 war es wesentlich KBI Schwabenbauer zu verdanken, dass der LKW- und der PKW-Fahrer lebend aus ihren Fahrzeugen gerettet werden konnten. Auch bei den Großbränden 2017 in Weyarn und 2018 in Holzkirchen hatte er entscheidenden Anteil daran, dass das Feuer nicht auf Wohnhäuser und Stallungen übergriff.

KBI Robert Waldhauser, Landkreis Landsberg am Lech, hat seit Inbetriebnahme der Integrierten Leitstelle Fürstenfeldbruck 2007 bis zum heutigen Tag federführend die Alarmierungsplanung des Landkreises Landsberg am Lech erarbeitet und aktuell gehalten. Er war darüber hinaus wesentlich beteiligt an der Einführung des Digitalfunks im ILS-Bereich und auch an der Planung der neuen Leitstelle wirkte er tatkräftig mit.

Der Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern e.V. gratuliert allen geehrten Feuerwehrleuten ganz herzlich zu dieser Auszeichnung. Außerdem danken wir ganz herzlich dem Kreisfeuerwehrverband Dachau für das Ausrichten der Veranstaltung.

Bereits am Samstag, den 10. September 2021 wurde der Stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern, Christof Grundner, Landkreis Traunstein, durch Herrn Innenminister Joachim Herrmann mit dem Steckkreuz ausgezeichnet. Er wurde 2003 Fach-KBM für Atem- und Strahlenschutz und 2017 Kreisbrandrat des Landkreises Traunstein. Bei zahlreichen Großeinsätzen hat er durch sein hochprofessionelles und umsichtiges Handeln maßgeblich zum Einsatzerfolg beigetragen. Besonders hervorzuheben sind seine Einsätze als ÖEL beim Gebirgswaldbrand am Ochsenlahnerkopf im August 2018, bei der Schneekatastrophe 2019 und bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Menschenleben gerettet und hohe Sachwerte geschützt wurden.

Auch zu dieser Ehrung gratuliert der Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern e.V. ganz herzlich!